Publikationen

Veröffentlichung des Buchs "Ordnung durch Sprache" (Silke Mende)

28 août 

Mit dem Begriff „Francophonie“ wird meist die Sprachpolitik Frankreichs ab den 1960er Jahren assoziiert. Ihre eigentliche Prägekraft als politisches Projekt entfaltete sie jedoch vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis zur Dekolonisierung. Sprache und Sprachpolitik waren zum einen ein sensibler Seismograph französischen Selbstverständnisses. Zum anderen wurden sie zu einem politisch-kulturellen Ordnungsinstrument, das auf die Etablierung und Verbreitung von Normen und Vorstellungen sowie die Herstellung gesellschaftlicher Integration und politischer Kohäsion zielte. Von Beginn an war es in gleichem Maße nach innen wie nach außen gerichtet.
Das Buch untersucht die Genese und Weiterentwicklung der Francophonie, nimmt ihre zentralen Akteure, Ideen und Praktiken in den Blick und untersucht ihre konkrete Ausgestaltung. Im Zentrum steht das komplexe Wechselspiel zwischen dem französischem Nationalstaat, seinem Imperium und der internationalen Politik. Damit werden diese häufig getrennt voneinander behandelten Dimensionen französischer Geschichte konsequent aufeinander bezogen. Zugleich wird der anglophone Schwerpunkt der Imperial- und Globalgeschichte um einen zentralen Aspekt des „French Imperial Nation-State“ ergänzt.


Ordnung durch Sprache
Francophonie zwischen Nationalstaat, Imperium und internationaler Politik, 1860–1960

Reihe: Studien zur Internationalen Geschichte, 47
De Gruyter Oldenbourg | 2020
DOI: https://doi.org/10.1515/9783110656305


Silke Mende ist Neuzeithistorikerin mit einem Schwerpunkt in der gegenwartsnahen Zeitgeschichte. Seit dem 1. Oktober 2019 ist sie stellvertretende Direktorin am Centre Marc Bloch.


Contact:

Silke Mende
silke.mende  ( at )  cmb.hu-berlin.de