Gwendoline Cicottini | Assoziierte Doktorandin

Ehemaliges Mitglied
Staat, Recht und politischer Konflikt
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: gwendoline.cicottini  ( at )  gmail.com Tel: +49(0) 30 / 20 93 70700

Mutterinstitut : Aix-Marseille Université | Position : Doktorandin im Rahmen einer Co-tutelle (Aix-Marseille Université / Tübingen Universität) | Fachbereich : Geschichte |

Lebenslauf als Datei
Stipendium

Januar 2018 - Oktober 2020: Stipendium der Gerda Henkel Stiftung

Novembre - décembre 2017: Aide doctorale partielle du CIERA

Oktober 2016 - Juli 2017: Stipendium der Studienstiftung des Abgeordnetenhaus vom Berlin

Forschungsthema

Geschichte des 20. Jahrhundert - Geschichte des Zweiten Weltkriegs - Geschichte der Sexualität und der Frauen

(cotutelle)
Titel der Dissertation

Verbotener Umgang, vergessene Kinder: Beziehungen deutscher Frauen zu französischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg

Zusammenfassung der Dissertation

Der Zweite Weltkrieg hat große Bevölkerungsbewegungen zur Folge gehabt und führte zu Begegnungen von Frauen und Männern in außergewöhnlichen Kontexten. Viele französische Kriegsgefangene landeten innerhalb des Deutschen Reichs, in dem hauptsächlich deutsche Frauen zurückblieben. Durch Arbeit und Alltagsleben waren Begegnungen unvermeidlich, und so wurden Kontakte geknüpft. Ein Umgang, der verboten war, aber deswegen nicht weniger stattfand. In der Tat sind diese Handlungen banal : Austausch von Lebensmitteln, Unterhaltungen, Austausch von Intimitäten ; aber diese werden als politische Gefahr, als Angriff auf die rassische Doktrin des Nationalsozialismus oder die deutschen Sitten ausgelegt. Das Projekt versucht diese Beziehungen aus dem Blickwinkel des Konzepts der Fraternisierung zu untersuchen. In diesem speziellen Kontext ist das klassische Schema von Besatzer/Besetzten entgegengesetzt : Nicht der Mann, als siegreicher Soldat, übt seine Herrschaft vor allem über die weibliche Bevölkerung aus. Sondern der besiegte Mann, in Gefangenschaft geraten, landet bei den Siegern als « Besetzter », im Land der « Besatzerin », der deutschen Frau. Dieses entgegengesetzte Kräfteverhältnis birgt mehrere Fragestellungen : Welcher Form der Fraternisierung entsprechen diese Beziehungen ? Gibt es zwangsläufig eine implizit politische Dimension hinter den zwischen diesen Männern und Frauen ausgetauschten Handlungen ? Und ist schlussendlich bei diesen Beziehungen der Begriff der Fraternisierung anwendbar?

Betreuer
Isabelle Renaudet / Prof. Dr. Johannes Großmann

Verbotener Umgang, vergessene Kinder: Beziehungen deutscher Frauen zu französischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg hat große Bevölkerungsbewegungen zur Folge gehabt und führte zu Begegnungen von Frauen und Männern in außergewöhnlichen Kontexten. Viele französische Kriegsgefangene landeten innerhalb des Deutschen Reichs, in dem hauptsächlich deutsche Frauen zurückblieben. Durch Arbeit und Alltagsleben waren Begegnungen unvermeidlich, und so wurden Kontakte geknüpft. Ein Umgang, der verboten war, aber deswegen nicht weniger stattfand. In der Tat sind diese Handlungen banal : Austausch von Lebensmitteln, Unterhaltungen, Austausch von Intimitäten ; aber diese werden als politische Gefahr, als Angriff auf die rassische Doktrin des Nationalsozialismus oder die deutschen Sitten ausgelegt. Das Projekt versucht diese Beziehungen aus dem Blickwinkel des Konzepts der Fraternisierung zu untersuchen. In diesem speziellen Kontext ist das klassische Schema von Besatzer/Besetzten entgegengesetzt : Nicht der Mann, als siegreicher Soldat, übt seine Herrschaft vor allem über die weibliche Bevölkerung aus. Sondern der besiegte Mann, in Gefangenschaft geraten, landet bei den Siegern als « Besetzter », im Land der « Besatzerin », der deutschen Frau. Dieses entgegengesetzte Kräfteverhältnis birgt mehrere Fragestellungen : Welcher Form der Fraternisierung entsprechen diese Beziehungen ? Gibt es zwangsläufig eine implizit politische Dimension hinter den zwischen diesen Männern und Frauen ausgetauschten Handlungen ? Und ist schlussendlich bei diesen Beziehungen der Begriff der Fraternisierung anwendbar?

Publikationen
  • Gwendoline Cicottini, « Relations interdites, enfants oubliés ? Les relations entre femmes allemandes et prisonniers de guerre français pendant la Seconde Guerre mondiale », dans : Paul Maurice, Etienne Dubslaff, Maude Williams (dir.), Deutsch-französische Fraternisierungen in Kriegszeiten. Interdisziplinäre Ansätze zu den Fraternisierungen in den neuzeitlichen deutsch-französischen Konflikten (1799-1945) / Fraternisations franco-allemandes en temps de guerre. Perspectives interdisciplinaires des fraternisations lors des conflits franco-allemands contemporains (1799-1945), Steiner Verlag, Stuttgart, 2019, S. 133 - 150. 

  • Compte-rendu du colloque « Gender Relationships between Occupiers and Occupied during the Allied Occupation of Germany after 1945 » organisée par Anne-Laure Briatte à Freiburg le 06 et 07 juin 2019, publication du 24/08/2019 en allemand sur le site H/Soz/Kult (https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8408  ).
  • „Child of foreigner: Franco-german children of war, seventy years after“ in Glaesmer H, Lee S (Eds.) (2015). Interdisciplinary perspectives on Children born of War – from World War II to current conflict settings. Conference reader, 2015. http://medpsy.uniklinikum-leipzig.de/medpsych.site,postext,rueckblick,a_id,1412.html.