Das Dissertationsprojekt befasst sich mit der Gründung und den ersten Jahren der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung (DFPV). Diese einzigartige Form der bilateralen parlamentarischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich wurde im Jahr 2019 gegründet. Sie soll die Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Bundestag institutionalisieren. Die Versammlung besteht aus insgesamt 100 Mitgliedern (50 aus jedem nationalen Parlament) und wacht über die Bestimmungen der deutsch-französischen Verträge von 1963 und 2019. Gleichzeitig begleitet die Versammlung internationale und europäische Entscheidungen von gemeinsamem Interesse, verabschiedet Beschlüsse und schlägt dem Deutschen Bundestag und der Assemblée nationale gemeinsame Entschließungen vor. Die noch junge Versammlung hebt die bilateralen Beziehungen auf eine stärker integrierte Ebene. Zuvor bestanden die Beziehungen vor allem aus der stark institutionalisierten Zusammenarbeit der Regierungen und engen zivilgesellschaftlichen Verbindungen. Eine parlamentarische Entsprechung gab es nicht. Ziel dieser qualitativen Fallstudie ist es, die Gründe für die Entstehung der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung im März 2019 und ihre Entwicklung während der ersten Arbeitsjahre (2019-2023) aufzuzeigen. Die Dissertation zeichnet die Verhandlungen der deutsch-französischen Arbeitsgruppe über die Gründung der DFPV nach, wie sie von 20 Mitgliedern des Deutschen Bundestages und der französischen Assemblée erlebt wurde. Darüber hinaus werden Dokumente wie Interviews und Plenarprotokolle analysiert, um die Entwicklung der Versammlung und ihre Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich besser zu verstehen.