Prof. Dr. Karsten Lehmkühler | Forscher

Kritisches Denken im Plural. Begriffliche Wege der Sozialforschung
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, D-10117 Berlin
E-Mail: karsten.lehmkuehler  ( at )  cmb.hu-berlin.de Tel: +49(0) 30 / 20 93 70700

Mutterinstitut : Université de Strasbourg | Position : Professeur |

Biographie

Geboren 1963 in Euskirchen (Nordrhein-Westfalen).

  • 1982-1990: Studium der evangelischen Theologie in Basel, Erlangen und Strasbourg (Maîtrise: 1989, Diplôme d’Études Approfondies: 1990). 
  • 1991: Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.
  • 1991-1998: Assistent am Institut für systematische Theologie an der theologischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
  • 1995: Promotion in evangelischer Theologie, Friedrich-Alexander-Universität Er-langen-Nürnberg. Titel der Arbeit: Kultus und Theologie. Dogmatik und Exegese in der religionsgeschichtlichen Schule (Publikation 1996, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen).
  • 1998-2004: Maître de conférences (théologie systématique) an der Faculté de Théologie Protestante de Strasbourg.
  • 2002: Habilitation in Systematischer Theologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Titel der Arbeit: Inhabitatio. Die Einwohnung Gottes im Menschen (Publikation 2004, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen.
  • Seit 2004: Professor für Systematische Theologie / Ethik, Faculté de Theologie Protes-tante, Université de Strasbourg.

Wahrheit - Wahrhaftigkeit - Post-Wahrheit

Die aktuellen Diskussionen um „fake news“ und „post-truth“ wie auch die Praxis permanenter Selbstdarstellung in den sozialen Netzwerken führen uns dazu, die ethischen Fragen nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit neu zu bedenken. In philosophischer und theologischer Perspektive untersucht das Projekt drei Hauptaspekte dieses Problemkreises. Zunächst geht es um den Selbstbezug, also um die Suche nach Wahrhaftigkeit sich selbst gegenüber und um die Frage, inwieweit man sich selbst belügen kann. In einem zweiten Teil wird nach der Wahrhaftigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen gefragt: Gibt es eine absolute Pflicht, die Wahrheit zu sagen? Können Regeln benannt werden, um zu einer Polarität von Wahrheit und Verhüllung anzuleiten, die im Umgang miteinander angeraten scheint? Ein dritter Teil behandelt den fragilen Status der Wahrheit in unseren Demokratien, insbesondere die Infragestellung von „Tatsachenwahrheiten“ und den Vertrauensverlust der wissenschaftlichen Forschung. Können wir uns noch darauf einigen, dass es sich lohnt, über die Wahrheit zu streiten?